Diverse Berichte aus 2005 3. Marburger Treppenlauf am 07.10.: Wie wurde mir doch in der Woche vor dem Lauf gesagt? "Das klingt so bescheuert, das wundert mich gar nicht, daß Du da mit machst". Schön wenn einen die Leute richtig einschätzen... ;-) Jedenfalls dacht ich mir, kurz vor der DM-Lang könnte ein kleiner "Formtest" ja nicht schaden, und als Kasseler sind einem Treppen ja nicht gerade unbekannt - also auf nach Marburg... Das Wetter war super, die Innenstadt von Marburg ist ohnehin toll, und viele Treppenstufen kann sie auch aufweisen. Beste Voraussetzungen also für den Treppenlauf. Obwohl dieser nun bereits zum dritten Mal ausgerichtet wurde fanden sich nur etwa 50 Starter am Jahnstation ein. Von hier aus ging es in einem Rundkurs durch die verwinkelte Innenstadt bis hoch zum Schloß, dann in einem Bogen wieder zurück in die Innenstadt, noch mal kurz Richtung Schloß um dann zum zweiten Mal über den Marktplatz wieder zurück zum Jahnstadion zu laufen. Spaßig, steil, viele Richtungswechsel - so soll's sein. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, sich die Treppen hoch zu quälen, zumal der Treppensprint den Herkules hoch viel schlimmer ist. Da kann man immerhin keine Minute verschnaufen, beim Treppenlauf in Marburg hat man zwischen den Treppen immer mal kleine "treppenfreie" Bereiche, in denen man "nur" laufen muß, das macht's natürlich leichter. Leichter machten es einem auch die vielen Passanten und Zuschauer, die von allen Seiten applaudierten oder einen anfeuerten, obwohl viele merklich überrascht waren, plötzlich beim Einkaufsbummel von Läufern mit Startnummern auf der Brust überholt zu werden - die gesamte Strecke war nicht abgesperrt, somit müßte man sich als Läufer die Innenstadt mit dem restlichen "Fußvolk" teilen. Aber - ich sage mal - sich durch eng beieinander stehende "Bäume" seinen Weg bahnen zu müssen ist für OL'er ja nicht sonderlich schwer... ;-) Der "Rennverlauf" war relativ unspektakulär, direkt nach dem Start bildete sich eine Zweier-Spitzengruppe, bestehend aus einem äthiopischen Gastläufer und einem deutschen Wildschwein, das - erstaunlicherweise - auf dem ebenen Teilstück zum Schloßanstieg zu Beginn nicht nur 'dranbleiben konnte, sondern am höchsten Punkt der Strecke sogar noch deutlich in Führung lag. Betrachtet man das Gewicht dieses Wildscheins, so ist dieser Umstand besonders verwunderlich, vor allem weil genau dieses Gewicht dem Wildschwein auf der Bergabpassage eigentlich hätte helfen müssen - was es leider nicht tat. Und so mußte ich mich - äh - ich meine natürlich das Wildschwein sich im Ziel mit gerade einmal 9 Sekunden Rückstand geschlagen geben. Welche Schmach für den Herkules-Treppensprint-Rekordhalter... ;-) Fazit (nicht nur für OL'er): Seeehr spaßig sowas! Der Lauf hat einfach Spaß gemacht, die Stimmung war toll, die Organisatoren nett, alles war prima. Mehr gibt's zu dem Lauf auch nicht zu sagen. Nur noch ganz allgemein: Die Laufsportwelt besteht aus so viel mehr als OL und immer wieder den gleichen Volksläufen. Es gibt harte Läufe, Spaßläufe, abgefahrene Läufe - und es gibt Läufe, die gibt's gar nicht. Tut euch selbst mal den Gefallen und kostet ein wenig von dieser Vielfalt, ihr ahnt gar nicht, wie sehr das auch die Motivation für euer alltägliches Lauf- und Wettkampfprogramm steigert... In diesem Sinne, Nacht-OL/Trainings-/Stirnlampe im Eigenbau: Der Bericht ist etwas größer, daher habe ich ihn auf eine eingene Seite "ausgelagert", hier gibt's den Bericht. Beachtet bitte, daß hier noch "work in progress" angesagt ist, also ist da noch nix richtig fertig. Aber sonst steuer ja keiner was bei... Wir basteln uns einen "Querlaufschuh"... Im Winter gilt es, die Grundlagenausdauer für die kommende Wettkampfsaison aufzubauen - als OL'er dürfen da natürlich lange, lockere Querlaufeinheiten nicht fehlen. Aber womit soll man die laufen? Gerade neuere OL-Schuhe scheinen recht schlampig verarbeitet und gehen daher schnell kaputt, und weil sie nun mal recht teuer sind schone ich sie lieber für OL-Wettkämpfe. Und in Turnschuhen querlaufen - das ist für mich keine Option mehr, da fühle ich mich einfach nicht mehr "sicher"... Also habe ich mal was anderes probiert - "angepaßte" Fußballschuhe. Klingt komisch, ist aber so. Eigentlich liegt es doch auf der Hand: Das Obermaterial ist robust (Pseudo-Leder), der Schuh verfügt über ein (fast schon zu starkes) Profil, die Auflagefläche ist sehr schmal und die Lauffläche ist aus hartem Plastik - da dringt kein Stein oder Ast durch. Und das beste: 19 bis 25 Euro bei z.B. Deichmann kann man für "Trainigsschuhe zum verheizen" auch ohne Probleme mal springen lassen. Aber meist müssen die Schuhe bzw. die Stolle/Nocken noch gekürzt werden, mal als Beispiel: Mittlerweile habe ich in diesen Schuhen seit Januar 2004 etwa 500 km querfeldein hinter mich gebracht - jaaaa, klein Maggus mag das Querlaufen. Zeit für ein "Statusbericht": Diese Schuhe haben einen großen Nachteil im Vergleich zu OL-Schuhen - die Sohle/Nocken ist/sind relativ hart und alles an der Sohle außer den Nocken ist total glatt. Also gilt für die Schuhe:
Klingt also ganz so, als ob die Schuhe kaum als Laufschuhe geeignet wären. Doch halt! Sie sind lediglich NICHT für OL-Wettkämpfe, wohl aber für ein lockeres Querlauftraining geeignet, denn viele der vermeintlichen Nachteile erweisen sich als Vorteile: Wenn man sich ständig vor Augen führt, was die Schwächen der Schuhe sind, dann wird man beim Querlauftraining besonders vorsichtig sein und die Füße nicht einfach "irgendwo unachtsam" auf dem Boden aufsetzen. Sprich: Das Tempo wird ganz automatisch niedrig gehalten (was gut ist für ein Ausdauertraining), die (Fuß-) Koordination wird geschult und durch die nicht vorhandene Dämpfung wird man quasi gezwungen, fernab der Wege zu laufen. Und das ist ja - wir erinnern uns - eine der Vorraussetzungen des Querlauftrainings... Jetzt, nach über einem Jahr, zeigen sich erste Ausfallerscheinungen: An einigen Stellen ist die Oberfläche stark von kleinen Ästen durchbohrt, macht aber nix: Die Schuhe sind so billig hergestellt, unter dem Pseudo-Leder-Material ist eine harte, undurchdringbare Plastikschale verarbeitet worden... Fazit: Als Trainingsschuh für lange, lockere Querlaufeinheiten taugen die billigen Treter vollkommen. Schnelles, ambitioniertes Laufen im Wald hingegen ist eher gefährlich, vom Laufen auf Wegen ganz zu schweigen. Also: Immer schön auf die Füße aufpassen! Nachtrag am 10.10.: Zwar sind die Schuhe nicht wirklich geeignet, um darin ambitioniert laufen zu können, aber für einen vorsichtigen 5.5'er Schnitt bei dem Lauf zur Clubmeisterschaft hat es dennoch gereicht... |
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