Versuch 2: LEDs brennen ewig... (Dieser Teil und diese Lampe sind immer noch nicht fertig - aber es wird langsam...) Wenn kein ambitionierter Querlaufanteil auf dem Trainingsplan steht braucht man die Flutlich-Halogen-Fackel vielleicht nicht unbedingt. Auch für längere Einheiten wie beim Radfahren oder beim 24-Stunden-OL ist mehr die Leuchtdauer als die maximale Helligkeit entscheidend, daher wollte ich mal die neuen LED-Spots austesten. LED-Lampen sind bei weitem nicht so hell und zum Ausleuchten des Waldes eigentlich völlig ungeeignet. Naja, aber nach dem Motto "viel hilft viel" sieht die Sache bei 60 LEDs auf dem Kopf schon wieder ganz anders aus. Als Basis dienen dieses neuartigen LED-Spots, welche die herkömmlichen Halogen-Leuchtmittel ersetzen können. Da die erste Stirnlampe ja bereits mit 12 V arbeitet konnte ich also ohne Probleme einfach die Halogen- gegen die LED-Leuchtmittel austauschen. Bestellt hatte ich (zum Test) mal wieder die billigste E-Bay-Alternative zu 5.50 Euro das Stück. Die Leistungsaufnahme wird mit 1.3 Watt pro Leuchtmittel angegeben - gemessen habe ich jedoch nur 1 Watt. Allerdings sind diese Billig-China-Importe wohl nicht die besten, die Lichtausbeute ist nicht so hoch wie bei aktuellen, z.B. im Conrad-Katalog angebotenen LED-Lampen. Bei drei Leuchtmitteln, 12 V Akkupack, 4 Ah Kapazität ergibt sich also eine realistische Leuchtdauer von ca. 35 Stunden. Das sollte für ein Lauftraining in der dunkelen Jahreszeit reichen, oder? Hier mal drei Bilder vom ersten Versuchsaufbau, um die Leuchtstärke und -weite beurteilen zu können.
Ein Problem bleibt: Nun leuchten die Leuchten, aber das Problem der Befestigung der Spots an dem Helm bleibt. Es ist wirklich schwer, ein rundes, glattes Glasgehäuse irgendwie an etwas zu befestigen - vor allem wenn es robust sein soll. Immerhin darf der Leuchtkörper ja nicht abbrechen, kaum das man mal an einem kleinen Ast hängen bleibt. Die Halogen-Leuchtkörper habe ich ja in einen Lampenhalter geschraubt, aber auch die brauchten den Aluminiumring, damit der Spot in der Fassung bleibt. Die 12V-Lampenhalterungen sind natürlich nicht dafür gedacht, "mobil" eingesetzt zu werden, deshalb würde der Glaskörper ohne die Halterung schon nach wenigen Metern 'rausfallen... Nun haben die LED-Spots einen unglaublichen Vorteil: Halogenspots werden (selbst die Ausführungen mit "nur" 20 W) richtig heiß, die LEDs hingegen werden nicht einmal warm. Also ist die Befestigung wesentlich einfacher zu realisieren. Nach einigen Versuchen mit Zurechtsägen und Feilen von Aluminiumblechen stolperte ich auf dem Dachboden über eine Bastelkiste, mit "Bauteilen" von erstaunlich passender Größe... ![]() Einzelteile:
Der Halogen-Spot zum Testen, ein graues PVC-Rohr, ein alter
Fahrradschlauch. Daraus basteln wir uns einen schönen Halter für die
LED-Spots. Einfach ein kleines Stück von dem Schlauch abgeschnitten und
über das Rohr gezogen, dann umgekrempelt und über den eingesetzten
Glaskörper gestülpt. Fertig! Das Teil sitzt erstaunlich fest in dem
Rohr und ist zu allem Überfluß auch noch wasserdicht...
![]() Fertiger Halter:
So sollte die Halterung aussehen - das Loch in der Mitte des
PVC-Rohres ist leider nicht zu sehen. Damit wird der Halter dann einfach
an die Seite des Helmes angeschraubt und fertig ist die Sache. Durch den
extra etwas überstehenden Fahrradschlauch verrutscht der Halter auch nicht
und verdreht sich demnach auch nicht, wenn man mal etwas hektisch den
Kopf hin- und her bewegt. Die Filegrantechniker unter euch können sich
ja gerne mehr Mühe machen beim Zurechtschneiden des Fahrradschlauches,
aber zu Testzwecken soll es jetzt mal nicht auf die optische Erscheinung
ankommen...
![]() Angeschraubt:
Hier sieht man, daß der Halter einfach an der Seite des
Baustellenhelmes angeschraubt wird, da ist sogar schon eine
Haltevorrichtung für Gehörschutz- oder sonstige Vorrichtungen vorgesehen.
Allerdings habe ich da noch einige Unterlegscheiben eingeschoben, damit
das Plastik des Helmes nicht zu sehr nachgibt beim Festziehen der
Schrauben. Das PVC-Rohr muß natürlich noch auf die richtige Länge gekürzt
werden: Die Stromkabel für die Spots werden einfach mit kleinen
Lüsterklemmen an den LED-Spots festgeschraubt, da sie nicht heiß werden
besteht keine Gefahr, daß die Plastikverkleidung der Klemmen
schmilzt - jaaa, das kann sonst mit den Halogenspots passieren und sorgt
für lustige Kurzschlüsse und Funkenbildung beim Laufen... ;-)
![]() Rückansicht:
Für die Rückseite des Halters bzw. des PVC-Rohres habe ich mir
einfach aus einem Stück Plastik einen kreisrunden Deckel ausgesägt, der
ebenfalls mit einem Stück Fahrradschlauch befestigt wird. Einfach ein
kleines Loch hineingebohrt für das Stromkabel und dann ein Steifen
Klebeband über das Loch, um es Wasserdicht zu machen bzw. die
"Kabeltrommel" zu versiegeln: Weil die LED-Spots nun nach vorn aus der
Halterung genommen werden können muß das Anschlußkabel entsprechend
großzügig dimensioniert werden. Wild umher hängende Kabel sind aber
störend, also schiebt man die 10-20 cm Kabel einfach in die Halterung
hinein und klebt etwas über die Öffnung. Aus den Augen - aus dem Sinn.
Als Kabel habe ich einfach zwei Adern von einem IDE-Flachbandkabel
genommen, denn für die wenigen mA Strom braucht man nun wirklich keinen
großen Querschnitt des Kabels.
![]() Totale:
So sieht der "erste Prototyp" der LED-Stirnlampe in der Totalen aus:
Knifflig ist einzig und alleine die Halterung für den vorderen LED-Spot.
Hier mußte ich ein wenig Feilen und Fräsen, bis ich das Ende des Rohres
halbwegs an die Rundungen des Helmes angepaßt hatte. Den Rest erledigte
mein guter, alter Freund: Heißkleber! In der Endversion will ich dann
den vorderen Halter irgendwie "robuster" Befestigen, vielleicht wird
zusätzlich noch ein Kabelbinder die gesamte Rohrkonstruktion an dem Helm
befestigen.
![]() Vorderansicht: So wirkt die Stirnlampe von vorne: Was vom Helm nicht
gebraucht wurde hat die Stichsäge zuverlässig entfernt, auch wenn ich
mal wieder viel zu pessimistisch an die Sache 'rangegangen bin. Aber
wegschneiden kann man später immer noch, 'drankleben ist da schon
schwieriger. Momentan überlege ich noch, mir einen Akkupack zu löten,
der genau an der Rundung des Helmes auf der Rückseite anliegt, damit
man komplett ohne Batteriehalter am und Kabel zum Körper auskommt.
Allerdings macht das die Lampe insgesamt etwas träger, 10 Mignon Akkus
wiegen zwar nicht viel, aber auf dem Kopf? Alternativ könnte ich auch
10 Micro Akkus zusammenlöten, die wiegen ja nicht die Welt - das würde
dann aber höchstens für 5 Stunden reichen. Mal sehen...
Was steht sonst noch an? Nun, bei Gelegenheit will ich mich mal um richtig gute LED-Spots kümmern, diese China-Billig-Importe taugen nix. Im Vergleich zu meinen LEDs haben die in etwa die dreifache Lichtausbeute bei gleicher Leistungsaufnahme, kosten aber auch locker das drei- bis vierfache. Naja, alternativ könnte ich mich auch für die Luxeon-LED-Spots begeistern, die sogar recht exakt die gleiche Lichtleistung haben sollen wie ein 10 Watt Halogenstrahler - bei 3 W Leistungsaufnahme. Dann müßte ich zwar den Schalter austauschen, um nicht immer alle 3 LED-Spots zu nutzen, aber das sollte das geringste Problem sein... Was allerdings wirklich negativ auffällt: Das Licht der LEDs ist so kontrastarm, daß es wirklich schwer fällt, auf z.B. befestigten Waldwegen aus grauem Schotter einzelne Objekte zu erkennen. Größere Steine verschwinden einfach in einem großen, grauen Fleck auf dem Boden. Das ist beim Laufen nicht wirklich problematisch, aber beim Radfahren mit etwas höherem Tempo kann sich das verheerend auswirken. Keine Ahnung ob das nur an meinen billigen Spots liegt oder auch mit den höherwertigen Exemplaren auftritt - störend ist es auf jeden Fall. Für ein langes, unbekümmertes Lauftraining im Wald (selbst auf Trampelpfaden) reicht das Licht aber absolut aus, vor allem weil man nun wirklich keine Angst haben muß, plötzlich im Dunkeln zu stehen. 19 Stunden könnte ich nicht mal laufen wenn ich es ernsthaft probieren würde... ;-)
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