Abschließend bleibt zu sagen...

Nun haben beide Stirnlampen schon etliche Kilometer auf dem Buckel, die Halogenversion sogar zwei Wettkämpfe (DBK-Nacht-OL 2005 und der 24-Stunden-OL 2005). Zeit für ein kurzes Fazit.

Nun, technisch sind beide Lampen eigentlich recht gut: Der Tragekomfort ist - nach eine gewissen "Gewöhnungsphase" an das ungewohnte zusätzliche Gewicht auf dem Kopf - wirklich gut. Die Leuchtdauer ist (bei der LED-Ausgabe sowieso) völlig ausreichend, so konnte ich beim 24'er ohne Bedenken die 20 Watt Birne brutzeln lassen ohne die Lampe gleich an die Steckdose hängen zu müssen. "Ersatzteile" sind billig und überall zu haben, die Auswahl an Leuchtstärken und Abstrahlwinkel der Leuchtmittel ist schier unerschöpflich - also alles ok?

Nicht wirklich: Nun sind Sportler ja nicht zwangsläufig eitel, aber es ist schon etwas nervig von diesen Silva/Mila-Lampeninhabern regelrecht verspottet zu werden: Ob man nun unter die Bergarbeiter gegangen sei oder was um alles in der Welt man denn sonst da auf dem Kopf hätte - so was muß man sich fragen lassen! Naja, da steht man 'drüber - ist wohl nur der blanke Neid... ;-)

Dramatischer ist folgendes: Die Größe der gesamten Konstruktion! Das ist in der Tat ein großes Problem, die Lampen sind zwar sehr stabil, lassen sich dadurch aber natürlich auch nicht so klein zusammenfalten wie die Silva-Konstruktionen, die bestehen ja eigentlich nur aus dem Lampenreflektor und den diversen Gummibändern, die als Befestigung am Kopf dienen. Wenn mir mal langweilig sein sollte, dann versuche ich mich mal an der Konstruktion einer alternativen, kleinerer Akkuweste. Das würde die "Transportproblematik zum Wettkampf" schon erheblich verbessern...

Außerdem ist folgendes noch zu bedenken: Die 12V Leuchtmittel (Halogen und LED) bzw. die Reflektoren bestehen aus - GLAS. Und das ist kein Sicherheitsglas, sondern ganz klassisches Glas mit scharfen Kanten im Falle eines Falles. Nun ist es vielleicht nicht die beste Idee gewesen, Glasbauteile in der Nähe des Gesichtes und vor allem der Augen zu verarbeiten. Beim Laufen erscheint es mir (weil ja meist eh Waldboden und eher selten Asphalt angesagt ist) unproblematisch, aber was ist beim Radfahren? Bei einem Sturz könnte das echt schmerzhaft werden...

Also, was bleibt unterm Strich? Ich jedenfalls bin insgesamt absolut zufrieden, aber mir macht das Basteln an diesen Geschichten ja auch Spaß, von daher bin ich wohl etwas "Befangen" in meiner Meinungsbildung. Aber was soll's - schließlich habe ich die Lampe primär für mich und den 24-Stunden-OL 2005 gebaut, somit ist alles was nun noch kommt einfach nur als Bonus zu sehen. Vielleicht sieht mich ja mal einer von euch beim Lauftraining dieser Tage - wer also in und um Kaufungen kleine hüpfende Lichter sieht, keine Panik! Das sind keine UFOs, das bin dann wohl nur ich. Die Frage ist nur, was von den zwei Dingen schlimmer ist... ;-)


Tips die man beachten sollte...

Wer sich vielleicht selber mal eine Stirnlampe bauen möchte, hier sind einige Tips/Anregungen, die/was man beachten sollte...

Einkauf:

Viele Materialien (wie die Leuchten, Fassungen, Gummibänder usw.) kann man in diversen Restpostenläden kaufen, zum Zerschneiden kann es auch B-Ware sein...

Beim Einkaufen/Bestellen der Akkus unbedingt darauf achten, einige Zellen mehr als nötig zu bestellen: In Akkupacks sollte man nur Zellen der gleichen Kapazität und gleichen Herstellers verwenden, damit keine Probleme auftauchen. Auch kann es sein (vor allem bei Billig-NoName-Akkus), daß einige der Akkus eine deutlich geringere Kapazität aufweist. Der ganze Akkupack ist nur so stark wie die schwächste Zelle...

Auch wenn eine Zelle kaputt gehen sollte ist es recht hilfreich, wenn man eine Ersatzzelle zur Hand hat.

Konstruktion:

Wenn man sich eine Akkuweste aus einer alten Isomatte wirklich gut passend zurechtschneiden will, geht das am besten, indem man eine Einkaufstüte aufschneidet (also zu einem langen Streifen), ein Loch in die Mitte schneidet und über den Oberkörper streift. Kopf durch das Loch, und schon kann man mit einem Filzstift auf der Plastiktüte wunderbar die Umrisse aufzeichnen. Dann legt man die Tüte auf die Isomatte und hat eine individuelle Mustervorlage...

10x1.2V=12V - soweit die Theorie. Berücksichtigt man die Verluste an Kabeln und den Dioden, dann bleiben davon "am Ziel" oft nur noch 10.5V an. Also sollte man bei der "Konzeption" ruhig ein oder zwei Zellen mehr einplanen, als rechnerisch nötig wäre. Außerdem leuchtet so eine Halogenbirne deutlich heller, wenn man sie etwas über der gedachten Betriebsspannung betreibt - auf Kosten der Lebensdauer der Leuchtmittel. Aber die sind soooo günstig...

Die Akkus in einen dieser Platik-Batteriehalter unterzubringen ist zwar einfach, aber nicht wirklich optimal: Das ist alles sehr wackelig, die Kontaktfläche von Akku zu Batteriehalter ist recht klein (das behindert den Stromfluß) und wenn man Pech hat springt ein Akku aus dem Halter. Besser ist es, sich einen passenden Akkupack zusammenzulöten - das aber ist knifflig. Vielleicht einfach einen befreundeten Modellbauer darum bitten.
(PS: Ich bastele gerade zu Testzwecken einen kleinen Akkupack mit integrierter Entladeschaltung - mal sehen ob das so klappt wie ich mir das vorstelle...)


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Diese Homepage verwendet Frames Geändert am: 30.08.2010